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iPhone: ‘Wollt Ihr die totale Integration?’

Scusi, isch habe gar keine iPhone!

Gleichwohl kommt man auch ohne iPhone nicht umhin, sich mit demselben zu beschäftigen. Fast jederman(n), der es hat, will es zeigen, vorführen. Also: Was ist das iPhone? Ein Telefon, das in Deutschland nur von der Telekom vertrieben werden darf? Ja, aber kein Richtiges, weil es nun mal jeden Tag an den Akku muss, was ordentliche Handys nicht nötig haben … Mobiles Internet? Ja, nur die ach so beliebten Videos im Flash-Format gehen nicht. Website-Betreiber müssen sie deswegen zusätzlich in mp4 anbieten, was nicht alle tun, können, wollen, nun ja … Der definitive PDA? Ja, wenn man auch einen Mac hat, sicherlich nicht zu toppen!

iPhone? Wozu ist es also wirklich gut?

Beispiele, die iPhoners (eine eigene Sekte) immer wieder vorführen:
Around Me: Dank GPS weiß das iPhone und einige Andere, die das eigentlich nix angeht, immer, wo ich bin. Durst? Voila, hier ist die nächste Bar und die Route samt Entfernung dahin, trés bien! Nase tropft, Mandeln dicken? Hier ist die nächste Apotheke mit Notdienst. Yes! So wollten wir das immer …

Listen: Irgendwo einen Song hören, und zapp das iPhone verrät, was das ist und in wieviel verschiedenen Versionen zu welchen Preisen das bei iTune gekauft werden kann: einfach wunderbar!

Usw. usw. Der iPhoner weiß sogar besser als Bahnreisende, mit wieviel Verspätung und auf welchem Gleis sie denn wohl ankommen werden. Einfach super! Navi? Auch drin – natürlich, aber noch nur für Langsam-Fahrer geeignet. Und: Seit Neuestem halten sich die lieben Kollegen gegenseitig ihr iPhone vor die Nase, um zu zeigen, wie wenig Kalorien sie heute zu sich genommen haben. Also: Wenn wieder mal jemand im Restaurant mit dem iPhone hantiert, wird er wahrscheinlich nur die Kalorien der gerade verspeisten Gerichte eintragen … PDA eben und kein Grund zum Neid.

Aber! Wo bleibt das aber! Kein aber! Die totale Gläsernheit stört keinen vom Stamm der iPhoner. Und nur wirtschaftliche Interessen stehen der totalen Integration entgegen. So gibt es neben dem offiziellen Shop für iPhone-Anwendungen eben auch den Shop (nicht von Apple) mit den verbotenen Apps (die ob ihrer Verbotenheit eigens zu erforschen wären und sicherlich noch interessanter sind), die sich dort gleichwohl kaufen und dann installieren lassen. Und wer etwas wirklich Rundes will, muss das Ding aufschrauben und entsperren lassen und dann (Juchee!) ist es ein richtiges WLan über das alle, die ich zulasse, surfen können (endgeil!) … , was Mobilfunk und DSL-Provider  natürlich unlustig finden, hm …

Soviel zu dem, was ein Nicht-iPhoner den anschwellenden Bocksgesängen der iPhoner entnehmen kann. Ach und das nächste Dinge steht auch schon vor der Tür: das iPhone Nano … (ein richtiges Handy vielleicht?)

P.S.: Mit dem iPhone ist übrigens nicht zu spassen, das ist eine ernste Sache! Das iPhone darf beispielsweise in Frankreich nicht mehr exklusiv von einem Mobilfunkbetreiber verkauft werden, da dies die Existenz aller anderen Mobilfunkbetreiber ohne iPhone-Vertriebsrecht bedrohe. Das französische Kartellamt hat im Dezember 2008 einen entsprechenden Exklusiv-Vertriebssvertrag für nichtig erklärt, womit jetzt alle Mobilfunkbetreiber in Frankreich das iPhone vertreiben dürfen.

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