Ungebremstes Artensterben, unaufhaltsame Klimakatastrophe, bevorstehende Wasser- und Nahrungsmittelknappheit, ja das Ende ist nah. Doch wenn wir uns darauf übermäßig fokussieren, lenken wir uns vor allem nur von dem ab, was in der Gegenwart ist und wir jetzt tun könnten oder vielleicht sollten.
Tatsächlich weiß ja niemand genau, wann die Welt der Menschen untergeht. Das könnte durch einen Asteroiden oder Atomschlag schon morgen oder vielleicht nächste Woche der Fall sein, bestimmt aber in 100 Jahren, da wir selbst minimalste Klimaziele in Serie verfehlen.
Natürlich hat sich schon immer alles verändert. Das ist nicht neu. Neu ist, dass die Welt, weil sie gerade komplett vom Menschen beeinflusst wird, mit gewisser Wahrscheinlichkeit bald von Ameisen oder anderem Kleinstgetier, das sich als hitzeresistent und Fallout überlebensfähig erweist, beherrscht werden wird, was alle unsere menschlichen Pläne und Ambitionen unumkehrbar über den Haufen werfen wird.
Dennoch macht es keinen Sinn auf einem apokalyptischen Weltuntergangsstimmungstrip samt Kater hängen zu bleiben, denn auch das ist nichts als eine perfide Art des Selbstmitleids. Wir verzögern damit nur, was gerade ansteht und sei es ein kleiner Beitrag, um den Untergang hinzuzögern oder vielleicht sogar ganz abzuwenden. Wer weiß das schon?
Anstatt sich mit den eigenen Sorgen selbst aufzufressen, können wir genauso auch einfach dankbar sein. Noch leben wir und können mehr oder weniger tun, was wir wollen. Das heißt nicht, dass wir bestehende Gefahren gegenwarts- und zukunftsvergessen ignorieren, sondern nur, dass wir uns durch rein gar nichts davon abhalten lassen, vorbereitet und völlig geistesgegenwärtig zu sein. Denn nur dann sind wir bereit, angemessen auf alles zu reagieren, was im Augenblick geschieht und unmittelbar vor der Tür steht.
Der manchmal unvermeidbaren Angst und Verzweiflung über sinnloses Leiden können wir nur unsere kleinen, leidenschaftlichen Kämpfe um unser Leben und das der anderen entgegenhalten. Bange machen und aufgeben gilt nicht!