Wie starr, unveränderbar und maßgeblich sie uns auch erscheinen mögen, keines der von Menschen geschaffenen Systeme ist dies wirklich. Wir Milliarden von Menschen erzeugen nur mehrheitlich diesen Eindruck, wenn wir als Gewohnheitstiere in einem Gruppenkonsens durch unsere Leben wuseln und unsere Dinge machen. Durch den Gruppenkonsens killen wir unser Klima und Arten, erschaffen Verkehrschaos und – wenn wir schon mal dabei sind – auch den Wert und die Macht des Geldes.
Natürlich werkelt eine elitäre Führungsriege im Hintergrund an der Aufrechterhaltung der Gesamtheit aller unserer Systeme, in die wir uns herdenartig mehrheitlich fügen. Und dass wir die Rechnung zahlen, wenn eines der Systeme crasht, regt uns auch schon nicht mehr wirklich auf. Das alles gilt mittlerweile schon alles als ganz normal.
Nein dazu sagen? Aussteigen? Diese Freiheit können wir uns eigentlich jederzeit nehmen, wenn wir nicht zu sehr an unseren Habseligkeiten hängen. Nur weil die Mehrheit macht, was sie macht, müssen wir das nicht auch tun. Das muss für uns nicht die einzige oder richtige Lebensweise sein. Wir können auch in einem Zelt oder Wohnmobil leben und umherziehen, auswandern oder eine bäuerliche Biokommune gründen. Wenn wir uns vor Augen führen, was die Mehrheit der Menschen in den letzten 50 Jahren angerichtet hat, machen wir eigentlich automatisch alles richtig, wenn wird das Gegenteil von dem tun, was die Mehrheit tut.
Das muss nicht Chaos oder Anarchie bedeuten. Es geht einfach nur darum den Weg zu gehen, der uns am besten entspricht. Wenn wir das tun, authentisch leben, sind alle Systeme um uns herum nur Umgebungsvariablen, mit den wir mal mehr oder weniger jonglieren. Wir müssen aus keinem System aussteigen oder zwingend dagegen rebellieren (es sei denn wir halten das für unabdingbar). Wir können stattdessen in den Systemen nach unseren ganz eigenen Regeln spielen und – wenn wir wollen – auch versuchen, andere dafür zu gewinnen.